Der Europäische Salon ist eine Veranstaltungsreihe, bei der die kulturelle Vielfalt Europas im Mittelpunkt steht. Sie wird in Zusammenarbeit mit den konsularischen Vertretungen der EU-Mitgliedstaaten organisiert.
Beim zehnten Europäischen Salon in der Hessischen Staatskanzlei hat die Hessische Europaministerin Lucia Puttrich die europäische Politik aufgefordert, den Bürgerinnen und Bürgern eindeutige Antworten auf die wichtigen Zukunftsfragen zu geben, die sie bewegen. „Unsere Veranstaltungsreihe ist eine wundervolle Möglichkeit, um die Vielfalt und den kulturellen Reichtum unserer Europäischen Union mit jeweils anderen Partnern immer wieder zu präsentieren. Aber sie ist auch Gelegenheit zum politischen Gespräch“, sagte Puttrich. Rumänien, das noch bis Ende Juni die EU-Ratspräsidentschaft innehat, war das Partnerland des zehnten Europäischen Salons.
Die Wahlen zum Europäischen Parlament vor wenigen Tagen hätten eine Reihe von klaren Ergebnissen gebracht, sagte Puttrich weiter. „Trotz aller Stimmgewinne der Europakritiker und –feinde ist die große Mehrzahl der EU-Bürger proeuropäisch. Das hat auch die deutlich gestiegene Wahlbeteiligung gezeigt. Aber die Menschen wollen zu Recht wissen, für welche Themen, Positionen und Werte die Europäische Union steht. Sie wollen die europäische Politik beeinflussen und zugleich spüren, wo ihnen die EU nützt. Diese Aufträge müssen wir erfüllen, damit die Europäische Union auch in Zukunft erfolgreich sein kann.“
Lucia Puttrich erinnerte in ihrem Grußwort an die Osterweiterung der EU zwischen 2004 und 2007. „Die Integration so vieler Staaten, die über Jahrzehnte hinter dem Eisernen Vorhang abgeschottet waren, ist eine gewaltige Herausforderung gewesen, aber auch ein großer Schritt auf dem Weg zu einem geeinten Europa. Wir sind hier schon weit gekommen, müssen aber auch in Zukunft weiter darauf achten, dass überall in der EU die gleichen Vorstellungen gelten, gerade was fundamentale Werte wie die Freiheit der Presse und die Unabhängigkeit der Justiz betrifft,“ sagte die Europaministerin.
Die politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Rumänien seien traditionell eng und freundschaftlich, betonte Lucia Puttrich weiter. Allein in Hessen leben rund 60.000 rumänische Staatsbürger – sie stellen damit eine der größeren Gruppen von EU-Bürgern. Viele Hessen haben zudem familiäre Wurzeln in Rumänien. Hessen und Rumänien arbeiten bereits in verschiedenen Bereichen – von der Bildung bis zum Brand- und Katastrophenschutz zusammen und etablieren derzeit eine Gemeinsame Regierungskommission, um die Beziehungen weiter auszubauen. Eine Reihe von hessischen Unternehmen sind in Rumänien engagiert, es gibt 44 Hochschulkooperationen und 18 Schulpartnerschaften. Marburg, Büdingen, Neu-Isenburg und Waldkappel unterhalten Beziehungen zu rumänischen Kommunen.
Den musikalischen Teil des Programms bestritten die rumänischen Künstler Ioan Cristian Braica mit seinen Kindern Ana und Paul sowie Cristina Popa-van Grootel mit ihrem Ehemann Evert van Grootel. Sie spielten sowohl Werke der rumänischen Komponisten Ciprian Porumbescu, George Enescu, Constantin C. Nottara und Gheorghe Dumitrescu als auch Stücke von Wolfgang Amadeus Mozart und Johannes Brahms. Der rumänische Generalkonsul Radu Florea sprach ein Grußwort.