Beleuchtete Orangerie

Europaempfang am 23.11.2018 in Darmstadt

Beim Europaempfang in Darmstadt war der ehemalige deutsche Botschafter in London, Dr. Peter Ammon, zum Thema Brexit eingeladen.

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Gastredner des Europaempfangs, zu dem rund 250 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, der konsularischen Vertretungen in Hessen sowie von Vereinen und
Institutionen mit europäischem Hintergrund gekommen waren, war Dr. Peter Ammon. Der gebürtige Frankfurter war unter anderem deutscher Botschafter in Washington und Paris sowie Staatssekretär im Auswärtigen Amt. Von April 2014 bis Januar 2018 war er deutscher Botschafter in London und hat in dieser Zeit die Entwicklung hin zum Brexit-
Referendum und die danach beginnende Verhandlungsphase erlebt. Aus seiner langjährigen Erfahrung als Diplomat skizzierte Ammon historische und psychologische
Hintergründe des Brexits und richtete zugleich den Blick auf die künftige EU der 27 Mitgliedsstaaten.

Das SaxoTonQuartett Darmstadt und das Dúo Austral bestritten mit alt-ungarischen Tänzen und virtuosem Gitarrenspiel den musikalischen Teil des Abends. Alle Künstlerinnen und Künstler sind Schüler der Akademie für Tonkunst in Darmstadt.

In der Debatte um die Zukunft der Europäischen Union ruft Lucia Puttrich dazu auf, sich den Kritikern offensiv zu stellen: „Wir haben überhaupt keinen Grund, verzagt zu sein, denn die Europäische Union ist eine Erfolgsgeschichte, auf die wir stolz sein dürfen.“ Um auch in Zukunft erfolgreich zu sein, müsse die EU aber ihre Ziele verständlich und klar
definieren. „Wir wollen nicht den europäischen Super-Staat auf allen Ebenen“, betont die Hessische Europaministerin. „Aber wir Europäer haben nur gemeinsam eine Stimme, die auch im Rest der Welt gehört wird.“

Aus Sicht von Lucia Puttrich muss Europa seine Kräfte deshalb bei jenen Aufgaben bündeln, die besser gemeinsam gelöst werden können als von den einzelnen
Mitgliedsstaaten. Eines von mehreren Themenfeldern sei die Außen- und Sicherheitspolitik. „Hier sollten wir mutig sein und den großen Wurf wagen“, fordert die
Ministerin. Zugleich gebe es Themen, die bei denen auf absehbare Zeit vielleicht nur ein Teil der EU-Mitgliedsstaaten vorangehen werde, etwa die Vollendung der Wirtschafts-  und Währungsunion. Puttrich hält außerdem klare Prioritäten für notwendig. „Persönlich finde ich, dass Themen wie die Zeitumstellung oder der Energieverbrauch von
Staubsaugern nicht unbedingt ganz oben auf der europäischen Agenda stehen sollten“, sagt sie.

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